Henri-Edmond Cross, Frühling noch bis zum 17. Februar 2019 im Museums-Palast Barberini in Potsdam



Plakat Cross Ausstellung Museum Barberini Farbe und Licht Potsdam Alter Markt BerichterstattungDAS gibt es nicht oft. Stellen Sie sich vor es ist Winter, so richtig schlechtes Wetter. Und Sie haben die Chance noch bis zum 17. Februar 2019 nach Potsdam zu kommen. Dann tun Sie das. Warum? DAS gibt es nur in Potsdam, den Museums-Palast Barberini.

Potsdam, alte, neue Perle vor den Toren Berlins

Ach, werden Sie sagen. „Potsdam, klar … Museum Barberini„, logo. In Potsdam, da bin ich ja seit Januar 2017 jetzt regelmäßig zu Besuch. Denn Potsdam brummt. Genau an einer Stelle, in der Potsdamer Mitte. Los ging es mit dem Fortunaportal. In einem anderen, geschichtlichen Zusammenhang nennt Wikipedia das Fortunaportal den: „Beginn der klassischen Potsdamer Baukunst“. Und das passierte in der Geschichte gleich zweimal. 1701 entstand das Portal als Eingang zum Potsdamer Stadtschloss. Dann, später im 2. Weltkrieg die Zerstörung, Ruinen, gesprengt 1960, DDR, Parkplatz.

Wiederaufbau und „Neue Mitte“

Erst viele Jahre später, Potsdam und „Westberlin“ trennte nun nur noch der Havel-Fluss, hatte der TV-Moderator Günter Jauch eine Idee, und Privates- und Spendengeld. Im Jahr 2000 begann die klassische Potsdamer Baukunst ein zweites Mal. Der private Handstreich zum Wiederaufbau des Fortunaportals war die Initialzündung zum Wiederaufbau der historischen Potsdamer Mitte.

Und da kommt nun Hasso Plattner ins Spiel, und der schenkt der alten Residenzstadt Potsdam einfach mal die Fassade vom dazu gehörenden Stadtschloss. Und als, mit der Front des historischen Schlosses, der neue Brandenburgische Landtag stand, finanzierte und baute der Berliner Hasso Plattner einfach einmal schnell den ebenfalls im Krieg zerstörten Palast Barberini, als Museums-Palast Barberini wieder auf. Seit dem brummt die Potsdamer Mitte. Das Potsdam-Museum zog in das Alte Rathaus, gleich nebenan. Und die zu DDR-Zeiten mit Beton verbaute Potsdamer Innenstadt-Mitte wird nun spektakulär vom Beton befreit und an historischer Stelle rekonstruiert. Mit dem Blick aus den Fenster im Museum Barberini kann man schon die Baugrube sehen. Jetzt werden Sie sagen, das kommt mir doch alles irgendwie bekannt vor? Ja, auch in Berlin wird das alte Stadtschloss als Humboldt-Forum rekonstruiert. Und in Frankfurt am Main wurde die rekonstruierte Altstadt schon wieder eröffnet. Vergessen haben wir in unserer Aufzählung das wiederaufgebaute Braunschweiger Schloss, das weitgehend als  Einkaufszentrum genutzt wird.

Aber warum im Winter nach Potsdam? „… is wegen der Kultur“, so sagt man dort.

Nicht nur die Schlösser in Sanssouci sind auch im Winter einen Besuch wert, die erneute Kunstausstellung im Palast-Museum Barberini hat so viel Farbe und Licht, da kann der Winter machen, was er will. Diese spektakuläre Ausstellung: „Farbe und Licht“ des französischen Neoimpressionisten Henri-Edmond Cross, steht im Barberini in einer Reihe internationaler Präsentationen von Weltrang. Die Cross-Ausstellung, mit ca. 100 Gemälden, ist die erste ihrer Art in Deutschland. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem französischen Impressionismus Musée Giverny organisiert. Schön sind die vielen opulenten, barocken Gemälderahmen, die man im Barberini aus der Impressionismus-Ausstellung wiederfindet. Neben Skizzen und Entwürfen, kleineren Aquarellen beeindruckt die große Gemälde-Schau mit den bunten, fröhlichen Bildern von Edmond Cross. Fast könnte man den Künstler des 19. Jahrhunderts als einen der Erfinder der modernen Computergrafik bezeichnen (Pointillismus). Sind doch in den dutzenden Gemälden der Potsdamer Ausstellung fast alle Objekte aus kleinen Farbtupfen oder Strichen zusammengesetzt. Kids oder Yolos der Milleniums-Generation sagen heute dazu: „Pixel-Grafik, janz normal, ey“. Beeindruckt sind sie aber dann doch, obwohl, oder gerade weil, der Eintritt ins Museum Barberini für sie, bis 18 Jahre, seit der Museums-Eröffnung nichts kostet. So sind z.B. die gepixelten Wellen in den Lagunen mit Venedig-Motiv, mit viel rosa und hellblau, völlig anders als bei Canaletto, aber Venedig erkennt man allemal. Vielleicht auch an der Parallele zum wöchentlichen Schließtag im Barberini, dem Dienstag.

Weitere sehenswerte Exponate, parallel im Barberini.

Parallel wird auch im Museum Barberini gerade eine kleine Schau der Dresdner Antikensammlung gezeigt. Dazu wurde extra ein Saal der ersten Etage mit einer temporären Trennwand zum Flur abgeteilt. Beeindruckende „Götter des Olymp„. Schon allein dieser Saal ist einen weiteren Besuch wert. Ebenfalls bis zum 17. Februar 2019 ist diese kleine Sammlung und eine kleine Schau mit Künstlern aus der DDR im Museum zugänglich.

Fotos: TrendJam

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