Amazon Echo ab sofort offiziell in Deutschland verfügbar ohne Begrenzung oder Einladung



Amazon’s smarte Lautsprecher (sog. Smart Speaker) sind ab sofort auch ohne besondere Einladung oder Warteliste in Deutschland und in deutscher Sprache verfügbar. Bereits im Herbst 2016 hatte Amazon angekündigt, dass ausgewählte Kunden mit Warte-Nummer und Einladung ein Gerät erhalten können. Nun kann jeder mit einem Prime-Account zuschlagen. Normalerweise ist das Gerät innerhalb von zwei Tagen da – manchmal schon am nächsten Werktag.

Amazon Echo ist grundsätzlich für den Heimgebrauch gedacht. Das Gerät mitzunehmen ist nicht vorgesehen. Zum Einstieg eignet sich die kleine Version – Echo Dot für 60 Euro (mit USB-Powerbank nutzbar unterwegs). Für vernünftigen Klang von Musik und ordentliche Lautstärke empfiehlt sich der „große“ Amazon Echo für 180 Euro (separates Netzteil, 230V nötig). Der kleinere Dot ist dabei vor allem für die Vernetzung der Geräte untereinander gedacht, damit nicht in jedem Raum ein 180-Euro-Gerät stehen muss.

In den USA ist bereits der portable Echo Tap verfügbar. Er hat ähnlich einem Bluetooth Speaker einen Akku und kann unterwegs benutzt werden. Ganz frisch ist hier das Software-Update von Mitte Februar: Man muss wie bei den anderen Echo-Geräten keinen Knopf mehr drücken um mit Alexa zu sprechen. Auch der portable Echo Tap hört die ganze Zeit auf das Trigger-Wort „Alexa“ und reagiert darauf. Echo Tap ist offiziell derzeit nicht in Deutschland erhältlich, lässt sich nach der Einrichtung auf Englisch jedoch genauso mit deutscher Sprache verwenden, wenn man ihn z.B. von einem USA-Urlaub mitbringt.

Rufname Alexa oder Echo?

Beim Namen gab es anfangs einige Verwirrung. Amazon Echo heißt das Gerät. Der persönliche Assistent heißt Alexa. Alexa ist auch der Rufname der freundlichen Stimme um jederzeit – ohne eine Taste drücken zu müssen – mit dem Gerät sprechen zu können. Beim iPhone heißt die Assistentin Siri, bei Windows Cortana. Bei Google stimmt diese Logik nicht so ganz. Google Home und der Google Assistent hören auf den Rufnamen „OK, Google …“

Einrichtung über Alexa-App

Zur ersten Einrichtung ist die Alexa-App aus dem App Store nötig. Es gibt jedoch auch Anleitungen im Internet die eine Installation im Browser zeigen. Die App ist der offizielle Weg eines der beiden Echo-Geräte in Betrieb zu nehmen. Die App verbindet sich mehr oder weniger einfach mit dem WLAN daheim, dann muss das WLAN-Passwort (bei der iOS-App) erneut eingegeben werden. Wenn das geklappt hat, ist Alexa einsatzbereit. Man startet z.B. mit „Alexa, wie wird das Wetter morgen?“.

Die App ist jedoch nicht nur gut für die erste Einrichtung. Jede gesprochene Anfrage an Alexa wird dort dokumentiert. Wenn man also zum Valentinstag eine Überraschung für die Partnerin über Alexa bestellt, und diese die Alexa-App ebenfalls nutzt, sollte man daran denken, dass das Geschenk öffentlich werden könnte.

Schnelles Einkaufen mit Alexa

Durch die direkte Verbindung von Alexa mit dem Amazon Prime-Account kennt Alexa auch alle bisherigen Bestellungen. Wenn man z.B. als Prime-Kunde schon einmal Zahnpasta von Colgate bei Amazon bestellt hat, reicht es zu sagen: „Alexa, ich benötige wieder Zahnpasta“. Dann antwortet das Gerät: „Auf Basis Deiner letzten Bestellungen habe ich Colgate … für 3,99 Euro. Willst Du sie kaufen?“. Antwortet man dann mit „Ja“, war’s das schon. Im Idealfall wird z.B. via Amazon Prime Now innerhalb einer Stunde (aktuell in Berlin) geliefert.

Wer das mal ausprobieren will, kann bestellen, und sehr kurz danach über die Amazon App auf dem Handy die Bestellung wieder stornieren.

Apps heißen beim Echo Skills

Spannend wird es, wenn man einen der bisher ca. 500 deutschen Skills aktiviert über die Alexa-App. Skills sind kleine zusätzliche Funktionen, die weiteren Anbietern neben Amazon die Möglichkeit bieten, über das Gerät benutzt zu werden. Vom Start weg dabei waren z.B. die Deutsche Bahn und der Taxi-Vermittler MyTaxi. Beim ersten Aktivieren des MyTaxi-Dienstes muss man sich über Benutzername und Passwort innerhalb der Alexa-App bei MyTaxi einloggen und die beiden Systeme verknüpfen. Wenn das geklappt hat, kann man ganz ohne App – nur per Sprache – ein Taxi bestellen. Damit das keine fremde Person tut, muss man sich eben vorher einmalig einloggen.

Die Flugsuche Swoodoo hat ebenfalls schon einen Skill (eine App für Alexa) veröffentlicht. Leider klappt es hier mit dem Verständnis des Datums noch nicht so richtig. Die künstliche Intelligenz erwartet im Dialog eine Datumsangabe wie „13. März“. Leider wird das Format „13. 3.“ noch nicht verstanden. Aber das ist sicher nur eine Frage von Tagen, bis das ohnehin komplett in der Cloud berechnete Sprach-Verständnis aktualisiert wird. Großer Vorteil dabei: Alexa wird von Tag zu Tag besser. In den USA gibt es bereits über 5.000 Skills. In den USA ist der Amazon Echo bereits so erfolgreich, dass er oft in den Geschäften ausverkauft ist.


Fotos: TrendJam
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