Italien wie im Bilderbuch: Venedig ist in der Nebensaison einen Kurztrip wert



Palazzo Cavalli-Franchetti S. Marco, 2847 30124 Venezia Canal Grande Venedig ItalienVon fast allen deutschen Flughäfen werden Direktflüge zum Flughafen Marco Polo (Code VCE) angeboten.

Mit den Billigfliegern kommt man oft schon für unter 100 Euro in die Lagunenstadt Venedig. Doch kurz nach der Landung merkt man schon, dass in Venedig vor allem der Verkehr anders läuft, als in den meisten europäischen Städten. Neben dem Flughafenbus fahren unweit des Terminals sogenannte Wasserbusse „Vaporetti“ vom Flughafen direkt zum HotSpot Venedigs – zum Markusplatz.

Die Gesellschaft AliLaguna betreibt die Linien blau, rot und orange vom und zum Flughafen. Einzel-Tickets am Schalter gibt es ab 15 Euro pro Strecke. Wer erst an Bord bezahlt, sollte 16 Euro möglichst passend parat haben. Nach der Landung und vor dem Einstieg in einen der Wasserbusse sollte man übrigens eine Toilette aufsuchen. Die Fahrt dauert bis zu 1,5 Stunden, wenn man z.B. zum Luxushotel Hilton Molino Stucky möchte (Flughafen zum Markusplatz „Piazza San Marco“ etwa 70 Minuten).

Hilton Molino Stucky Venice Giudecca 810 Venice 30133 ItalyInnerhalb der Stadt (Canal Grande, Hauptbahnhof usw.) fahren die sog. ACTV-Linien (Linien mit Nummern gekennzeichnet). Hier kostet die Einzelfahrt (bis zu 60 Minuten) inkl. Umsteigen 7 Euro, das Tagesticket 20 Euro. Obwohl Venedigs Altstadt nicht groß ist, ist man dennoch oft auf die Wasserbus-Linien (oder deutlich teureren Wassertaxis) angewiesen, weil man anders als bei normalen Straßen nicht einfach zu Fuß die Wasserstraße überqueren kann. Ein Stadtplan mit guter Übersicht der Brücken über 150 Kanäle sollte man immer dabei haben. Hilfreich ist auch Google Maps oder Apple Maps auf dem Smartphone. Roaming-Tarife für EU (Italien) sind mittlerweile bezahlbar.

Das echte Venedig gleicht einer Zeitreise

Beim Anschauen der Altstadt fühlt man sich fast in eine andere Zeit versetzt. Selbst in den Einkaufsstraßen gibt es kaum Reklame-Tafeln, fast keine Leuchtreklame und abends kaum Rollos vor den Schaufenstern. Bummeln kann man also – anders als in vielen südeuropäischen Städten – auch abends nach Ladenschluss. Beliefert werden die Geschäfte per Post übrigens auch mit Booten. DHL, FedEx, Coca-Cola. Alle namhaften Logistik-Konzerne betreiben in Venedig keine Lieferwagen, sondern Boote.

Venedig ist nur im Sommer überlaufen

Ponte di Rialto Sestiere San Polo Venedig Italien

Ponte di Rialto

In der Nebensaison (Oktober bis Mai) gibt es auf den Inseln kaum Straßen-Kriminalität. Wenn im Herbst bis zum Frühling die Touristenmassen fern bleiben, das Wasser des Mittelmeers Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Lufttemperatur sichert, dann merkt man die Entschleunigung, Gelassenheit und Freundlichkeit der Einwohner. Die Stadt ist dann derart aufgeräumt und sauber, dass man teilweise an Disneyland erinnert wird. Aber es ist anders in Venedig. Es ist echt alt!

Alle Wasserbusse haben Fahrpläne, und die sollte man sich – auch nachts und spät abends – genau anschauen und einprägen. Die Schiffe sind sehr pünktlich und nach Hause laufen funktioniert of nicht mal einfach so. Meist ist auf dem Weg zum Ziel Wasser dazwischen. Aber wen kümmert das, wenn man feststellt, dass vor 250 Jahren Canaletto Bilder von Venedig malte und es bis heute genauso aussieht. Wobei man wissen sollte, dass es zwei verwandte Maler mit diesem Künstlername gab.





Fotos: TrendJam

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