Bargeld adé: 2016 wird das Jahr von Mobile und Electronic Payment



2016 wird  das Jahr des Electronic Payment – zumindest außerhalb von Deutschland. Nicht nur in den USA, sondern direkt nebenan in den Niederlanden, Dänemark und Schweden ist das Bezahlen mit einer NFC-Kreditkarte oder dem Handy bereits Normalität.

Der neue 20-Euro-Schein könnte der letzte neue 20er Geldschein gewesen sein, den die Europäische Zentralbank herausgibt. Denn schon heute gilt im europäischen Ausland: Kleine Beträge werden durch Heranhalten der Karte an das NFC-Bezahl-Terminal ohne PIN-Eingabe bezahlt. Für größere Beträge muss der PIN eingegeben werden. Die Supermarktkette Marqt weist bereits am Eingang seiner Geschäfte darauf hin: Cards only – No Cash. Auch im ABBA-Museum in Stockholm oder an allen städtischen Parkautomaten der schwedischen Hauptstadt kann nur mit Plastikgeld – elektronisch – bezahlt werden. In Mailand gibt es an den Automaten der Metro 5% Rabatt bei Zahlung mit Karte oder Handy.

Vorteile hat das Reduzieren von Bargeld-Bewegung viele. Die Unternehmen benötigen keine physischen Tresore für Bargeld. Es gibt keine Fehlbeträge in den Kassen und das Geld ist idealerweise gleich in den Systemen verbucht. Der Kunde hat nie zu wenig Bargeld dabei. Er kann kurz nach der Zahlung z.B. auf seinem Smartphone die Transaktion überprüfen, bekommt kein falsches Wechselgeld. Falschgeld spielt auch keine Rolle mehr. Dass die Kundenkarte bei Zahlung mit dem Handy automatisch zugeordnet wird, ist dann auch selbstverständlich.

Ob das Bezahlen via Karte oder Handy schneller geht, wird sich noch zeigen. Doch in Kombination mit Self-Checkout-Kassen wie bei IKEA oder REAL zeigt schon jetzt, dass viele Kunden bereit sind, auf Kassierer zu verzichten und damit manchmal (!) Zeit zu sparen.

Die mobilen Bezahlsysteme Android Pay, Apple Pay oder Samsung Pay werden diesen Trend unterstützen und durch NFC-fähige Smartphones und Smartwatches auch die Bezahlkarten mittelfristig überflüssig machen. Die Geräte simulieren über Sicherheitschips eigene NFC-Karten. Die Bezahlterminals müssen demnach oft gar nicht umgerüstet werden. So kann Apple Pay schon heute auch außerhalb der offiziell unterstützten Länder USA, Großbritannien oder Kanada zum Bezahlen genutzt werden. Das Bezahlterminal „denkt“, es wäre eine gewöhnliche VISA- oder MasterCard, wenn das Handy an den NFC-Kontaktpunkt gehalten wird.

Doch eine zentrale Frage bleibt: Was passiert mit Electronic Payment bei einem Stromausfall? Kann man dann keine Lebensmittel mehr kaufen?


Fotos: TrendJam
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